Das chemische und physikalische Wirkprinzip der Homöopathie ist schnell erklärt: Nach jetzigem wissenschaftlichen Erkenntnisstand wissen wir leider nicht, auf welchem Weg homöopathische Mittel auf Körper und Geist einwirken. Dass sie es tun, steht für Homöopathen seit über 200 Jahren allerdings außer Frage.
Das bestreiten selbst die Gegner der Homöopathie nicht mehr. Sie verweisen auf den Placeboeffekt und glauben, mit diesem Phänomen die Wirkung der Homöopathie ausreichend erklären zu können. Der Homöopathie sprechen sie somit jegliche Eigenwirkung ab.
Das KI-Programm ChatGPT antwortet auf unsere nicht ganz ernst gemeinte Frage: „Ist Homöopathie wirksam?“ folgendes:
„Als KI-Modell kann ich keine Meinung haben, aber ich kann auf den derzeitigen wissenschaftlichen Konsens hinweisen. Die meisten wissenschaftlichen Studien weisen darauf hin, dass Homöopathie nicht wirksamer ist als ein Placebo. Es gibt jedoch auch einige Studien, die darauf hinweisen, dass Homöopathie möglicherweise bei einigen Erkrankungen wirksam sein kann. Die Schlussfolgerung, ob Homöopathie wirksam ist oder nicht, bleibt umstritten und hängt stark von der individuellen Sichtweise ab“.
Immerhin - wir hatten es schlimmer erwartet ...
Verweist man auf die unstrittige Tatsache, dass der Heilungsverlauf auch bei Tieren durch Homöopathie beeinflusst werden kann, wobei der Placoboeffekt hier natürlich nicht mehr greift, denn den Tieren ist die Maßnahme als solche nicht bewusst, erfährt man von den Gegnern, dass es in solchen Fällen die durch die homöopathische Therapie bedingte erhöhte Zuwendung an das Tier sei, die einem Placeboeffekt gleichkäme. Die stützende Wirkung von Zuwendung mag man bei einem geliebten Haustier noch diskutieren können, bei einem Nutztier (das Pferd nehmen wir mal aus) oder gar Wildtier greift aber selbst diese Argumentation ganz sicher nicht mehr.
Homöopathen wissen, dass diese Pseudogegenargumente auf gar keinen Fall stimmen! Jeder langjährig arbeitende Homöopath hat es in seinem Berufsleben mehrfach erfahren: Obwohl ein homöopathisches Mittel durch ausführliche Anamnese und sich anschließender sorgfältiger Repertorisation gut gewählt schien, wirkte es entweder nicht oder es trat sogar eine vorübergehende Verschlechterung ein (sogenannte Erstverschlimmerung). Mit der nachfolgenden Gabe desselben Mittels in geänderter Potenz oder eines weiteren als gut übereinstimmend repertorisierten Mittels ließ sich der gewünschte Effekt dann jedoch erzielen. Das gilt gleichermaßen für Mensch und Tier. Placeboeffekt und erhöhte Zuwendung lassen sich mit dieser elementaren und immer wieder zu machenden Erfahrung keinesfalls in Einklang bringen.
Ein weiteres oft bemühtes Argument der Homöopathiegegner ist die Loschmidtsche Zahl: Sie gibt die Zahl der Moleküle in 1 Mol (= Molekulargewicht in g) mit 6,023 x 1023 an. Demzufolge befindet sich in einer homöopathischen Mittelpotenz ab etwa D24 im statistischen Mittel kein Molekül mehr. Das ist im physikalisch-chemischen Sinn der Verdünnung korrekt. Homöopathiegegner bemühen dieses Argument daher sehr gerne gemäß dem Motto: Wo nichts mehr drin ist, kann auch nichts mehr wirken ...
Das homöopathische Potenzieren ist aber weit mehr als nur Verdünnung. Hahnemann hat die Vorschriften dazu sehr eng verfasst, u. a. hat er das Potenzieren gegen den Erdmittelpunkt eingeführt. Es ist zu vermuten, dass das zu potenzierende Mittel eine Art Energetisierung erfährt. Welcher Natur diese ist, bleibt weiterhin unklar. Es gibt darüber viele Spekulationen: Schwingungen/Wellen (müssten wir messen können), Quanteneffekt (nur ganz wenige verstehen wirklich etwas davon), Nanopartikel (Unsinn! Keine Energetisierung - Loschmidtsche Zahl!), Informationsübertragung (aber wie?) usw.
Warten wir ab, was uns die Zukunft an weiteren wissenschaftlichen Erkenntnissen bringen wird.